Stellung zu Antimilitarismus

Als Antifaschistischer Konsens Freiburg (AK79) verstehen wir uns als eine Basisbewegung, die sich gegen Faschismus aber auch Kapitalismus und Militarisierung in Deutschland und international engagieren möchte. Unser Ziel ist es, eine Welt frei vom Kapitalismus und damit frei von Kriegen zu schaffen. Für eine Welt, in der die Produktionsmittel in den Händen der Arbeiter:innen liegen, in denen Menschen eine Gleichheit erreichen, in der die klassenlose Gesellschaft errichtet wird. In diesem Sinne bekennen wir uns zu folgenden Grundsätzen bezüglich Militarismus:

• Antimilitarismus: Wir lehnen eine starke Betonung der militärischen Stärke, Aufrüstung und auch die Förderung des Militärs in der Gesellschaft ab. Kriege werden oft aus Gründen wie Machtgewinn, Erweiterung von Einflussgebieten und der Kontrolle von Ressourcen geführt, aber selten zum Wohl der normalen Arbeiter:innen und Jugendlichen. Kriege und bewaffnete Konflikte sind demnach ein Mittel, um kapitalistische und imperialistische Ziele zu erreichen. Sie erzeugen Leid, bei dem Arbeiter:innen und Jugendliche durch nationalistische Ideen geteilt werden und für die Interessen weniger Menschen geopfert werden. Ziel unserer Arbeit ist folglich, diesen Kapital- und Machtinteressen ein Ende zu bereiten, die Militarisierung der Gesellschaft zu bekämpfen und uns dafür einzusetzen, dass die Ressourcen, die derzeit für das Militär verschwendet werden, für soziale und ökologische Zwecke umgeleitet werden.

 

• Antifaschismus: Wir setzen uns aktiv gegen rechte Bestrebungen und Faschismus ein. Wir glauben an die Notwendigkeit, die Geschichte zu kennen und aus ihr zu lernen, um das Aufkommen von faschistischen Strömungen zu verhindern und Faschist:innen zu bekämpfen. Dabei sehen wir den Kampf gegen den Faschismus als einen antikapitalistischen. Wir wollen nicht nur das Aufkommen rechter Bestrebungen verhindern, sondern dem Faschismus all seine Grundlagen entziehen: Kapitalismus, Ungleichheit und Ausbeutung. Einen Schutz vor dem Faschismus und eine wirkliche Freiheit kann uns dieses System nicht bieten.

• Solidarität: Wir stehen in Solidarität mit allen Menschen, die von Militarismus und Faschismus betroffen sind. Das schließt Geflüchtete, Migrant:innen, Opfer von Kriegen und Ausbeutung mit ein. Wir stehen außerdem in Solidarität mit allen linken und antifaschistischen Gruppen, die sich auch in diesem Kampf verbinden wollen.

• Bildung und Bewusstsein: Wir setzen uns für Bildung und Bewusstseinsbildung ein. Wir glauben, dass die Veränderung der Welt mit der Veränderung der Menschen beginnt. Daher engagieren wir uns in Aufklärungsarbeit, Diskussionen und Aktivismus, um das Bewusstsein für die Gefahren von Militarismus und Faschismus zu schärfen. Dabei schließen wir unsere eigenen Reihen nicht aus, sondern beginnen bei ihnen: mit Theorie, Praxis, Kritik und Selbstkritik wollen wir uns als Menschen formen, die verantwortungsbewusst, geschult und überzeugt für die zu erkämpfende Welt einstehen können.

• Widerstand: Wir sind Antifaschist:innen und entschlossen, uns gegen Militarisierung und faschistische Strömungen zur Wehr zu setzen und für eine bessere Welt zu kämpfen. Internationalen Genoss:innen, die dies bereits tun oder taten, sehen wir als wertvolle Erfahrungen und stehen mit ihrem Widerstand in Solidarität. Unser Verständnis ist dabei nicht streng pazifistisch: wir sehen Befreiungskämpfe gegen Faschismus, Ausbeutung und Unterdrückung als legitimie Kämpfe, da sie einen Widerstand leisten, anstatt Kapitalinteressen zu verfolgen. Daher handelt es sich bei emanzipatorischen Befreiungskämpfen, wie beispielsweise in Rojava, nicht um Kriege, die wir ablehnen, sondern um Kämpfe, mit denen wir in Solidarität stehen.

In diesem Stellungnahme des AK79 zu Antimilitarismus bekennen wir uns zu einer Welt, in der Kriege und Faschismus der Vergangenheit angehören. Wir setzen uns für eine Zukunft ein, in der Solidarität, Frieden und Freiheit regieren. Die einzige Freiheit, die wir jetzt haben, ist die Einsicht in die Notwendigkeit. Wir laden daher alle Menschen ein, sich uns anzuschließen und gemeinsam diesen Kampf zu beginnen.